Orthomolekulare Medizin – Mikronährstoff- und Vitalstofftherapie
Die orthomolekulare Medizin bedeutet die richtige Versorgung mit Nährstoffen. Im Mittelpunkt steht die Verwendung von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zur Vermeidung und Behandlung von Krankheiten. Der therapeutische Einsatz der orthomolekularen Medizin basiert auf der Substitution (Ersatz verlorengegangener Stoffe) von:
- Spurenelementen
- Vitaminen
- Mineralstoffen
- Fettsäuren
- Enzymen
- Aminosäuren
Wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente sind:
- Magnesium
- Calcium
- Kalium
- Zink
- Kupfer
- Eisen
- Selen
- Jod

Wichtige Vitamine sind:
- Vitamin A
- Beta-Carotin
- Vitamin B1
- Vitamin B2
- Vitamin B6
- Vitamin C
- Coenzym Q10
- Vitamin D
- Vitamin E
- Folsäure
- Niacin
Den Grundstein für die orthomolekulare Medizin legte der Biochemiker und zweifache Nobelpreisträger Prof. Dr. Linus Pauling (1901-1994) im Jahr 1968.
Pauling selbst definierte sie so: Orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentrationen von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind.

Die orthomolekulare Medizin richtet ihr Augenmerk also sowohl auf die Behandlung von Krankheiten, als auch auf die Erhaltung der Gesundheit mit der individuell passenden Dosis der einzelnen Nährstoffe. Sie hat damit auch eine präventive Ausrichtung. Eine Grundannahme besteht darin, dass Menschen die täglich benötigten Vitalstoffe in der heutigen Zeit meist nicht ausreichend aufnehmen. Unsere Lebensmittel sind durch Pestizide und Düngemittel belastet. Diese müssen in unserem Körper entgiftet werden, wodurch sich der Mikronährstoffverbrauch im Körper erhöht. Obst- und Gemüsesorten sind das ganze Jahr über verfügbar. Es wird oft unreif geerntet und hat häufig lange Transportwege und Lagerzeiten hinter sich, wodurch der Vitaminanteil drastisch sinkt. Oft landen konservierte und verfremdete Nahrungsmittel, deren Nährstoffanteil durch die Verarbeitung sinkt, auf unserem Tisch.
Zudem kann der Bedarf bei bestimmten Erkrankungen bzw. Lebensweisen so erhöht sein, dass er auch mit einer gesunden Ernährung nicht zu decken ist.
Dazu gehören:
- Erkrankungen, die keine optimale Nahrungsverwertung ermöglichen, wie z. B. Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa oder Zöliakie
- psychische und physische Belastungen
- veränderte Lebenssituationen
- Umweltbelastungen (Schadstoffe in der Luft, der Nahrung und im Wasser)
- Erhöhter Bedarf an Nährstoffen in Zeiten erhöhter Belastung, zum Beispiel während einer Wachstumsphase, einer Krankheit oder in der Genesungszeit
- Altersbedingt
- Kalorienreduzierte Diäten
- Mangelnde Ernährung
- Einseitige oder ungesunde Ernährung
- Eine Steigerung des Nährstoffbedarfs durch die „moderne“ Lebensweise, die mit Stress, Hektik sowie dem übermäßigen Genuss von Alkohol, Nikotin und Kaffee verbunden ist
Ein schleichender Mangel macht sich bemerkbar durch:
- Leistungsschwäche
- Müdigkeit
- Schlafstörungen
- Erschöpfung / Burnout
- Energielosigkeit, Antriebsarmut
- Depression
- Konzentrationsschwäche
- Unruhe
- Verdauungsstörungen
- Muskelkrämpfe
- Infektanfälligkeit
- Rekonvaleszenzschwäche
- Anfälligkeit für chronische Erkrankungen
Anwendung der orthomolekularen Medizin
Die orthomolekulare Medizin kann bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden. Sie kommt sowohl präventiv als auch unterstützend bei chronischen und akuten Krankheitsbildern zum Einsatz.
Dazu gehören zum Beispiel:
- erhöhter Bedarf an Nährstoffen (Schwangerschaft, Stillzeit)
- allgemeines Nährstoffdefizit
- Erkrankungen des Verdauungssystems
- Stärkung des Immunsystems bei akuten und chronischen Erkrankungen
- Herzkreislauferkrankungen
- Immer wiederkehrende Infektionen
- Arteriosklerose
- Rheuma
- Stoffwechselerkrankungen (Diabetes)
- Hauterkrankungen
- Schwermetallbelastungen
Mit Hilfe moderner Labordiagnostik wird die individuelle Versorgungssituation überprüft und nach gezielter Analyse ein individueller Therapieplan aufgestellt. Wichtig ist, die Ursachen der Mangelversorgung aufzudecken und Ernährungsfehler, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Störungen der Darmflora herauszufinden.
